»Das Gegengift zu Einsamkeit ist nicht das wahllose Zusammensein mit irgendwelchen Leuten. Das Gegengift zu Einsamkeit ist Geborgenheit.«Vom Ende der Einsamkeit
»Das Leben ist kein Nullsummenspiel. Es schuldet einem nichts, und die Dinge passieren, wie sie passieren. Manchmal gerecht, so dass alles einen Sinn ergibt, manchmal so ungerecht, dass man an allem zweifelt. Ich zog dem Schicksal die Maske vom Gesicht und fand darunter nur den Zufall.«Vom Ende der Einsamkeit
»Um sein wahres Ich zu finden, ist es notwendig, alles infrage zu stellen, was man bei der Geburt vorgefunden hat. Manches davon auch zu verlieren, denn oft lernt man nur im Schmerz, was wirklich zu einem gehört… Es sind die Brüche, in denen man sich erkennt.«Vom Ende der Einsamkeit
»Es gab Dinge, die ich nicht sagen, sondern nur schreiben konnte. Denn wenn ich redete, dann dachte ich, und wenn ich schrieb, dann fühlte ich.«Vom Ende der Einsamkeit
»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.«Vom Ende der Einsamkeit
»Noch stärker als meine Geschwister habe ich mich gefragt, wie sehr mich Ereignisse aus meiner Kindheit und Jugend bestimmt haben, und erst spät habe ich verstanden, dass in Wahrheit nur ich selbst der Architekt meiner Existenz bin. Ich bin es, wenn ich zulasse, dass meine Vergangenheit mich beeinflusst, und ich bin es umgekehrt genauso, wenn ich mich ihr widersetze.«Vom Ende der Einsamkeit
»Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich.«Vom Ende der Einsamkeit
»Ich habe in meinem Leben bestimmt tausendmal an diesen letzten Kuss und die letzte Umarmung mit ihr gedacht, an ihren Geruch und an ihre beruhigende Stimme. Ich habe so oft daran gedacht, dass ich nicht mehr sicher bin, ob es wahr ist.«Vom Ende der Einsamkeit
»In meinem Innern ahnte ich, dass ich vom Weg abgekommen war. Das Problem war nur, dass ich nicht wusste, wann und wo. Ich wusste nicht mal mehr, von welchem Weg.«Vom Ende der Einsamkeit
»Dabei wirkte es stets, als erfüllte sie nur die Anweisungen eines unsichtbaren Kameramanns. Noch ein strahlendes Lächeln, perfekt, jetzt eine kleine Schnute, ein kurzer, flirtender Blick. Wenn sie einen ansah, war es, als richtete sich ein Scheinwerfer auf das eigene Selbst, und man wollte nur noch, dass man ihr gefiel. Selbst ich wollte das.«Vom Ende der Einsamkeit
»Nur noch das dumpfe Mahlen der Stadt war in der Ferne zu hören, und allein hier draußen wurde mir mit einem körperlichen Schmerz bewusst, dass ich meine Zeit nicht genutzt hatte. Um Minuten gekämpft, wenn es darum ging, einen Bus noch zu erreichen. Jahre verschwendet, weil ich nicht das getan hatte, was ich wollte.«Vom Ende der Einsamkeit
»Das hier ist alles wie eine Saat. Das Internat, die Schule, was mit meinen Eltern passiert ist. Das alles wird in mir gesät, aber ich kann nicht sehen, was es aus mir macht. Erst wenn ich ein Erwachsener bin, kommt die Ernte, und dann ist es zu spät.«Vom Ende der Einsamkeit
»Und sobald jemand Gefühle für sie entwickelte, hatte sie ihn schnell wieder verstoßen. Als wäre etwas in ihr zu Scherben zerfallen, die jeden verletzten, der ihr zu nahe kam.«Vom Ende der Einsamkeit
»Dass ich meine Jugend in einem Heim verbracht hatte, überraschte sie kaum: „Als ich dich das erste Mal essen und alles wie verrückt in dich reinschlingen sah, dachte ich nur: Knast oder Internat.«Vom Ende der Einsamkeit
»Nie den Mut gehabt, sie zu gewinnen, immer nur die Angst, sie zu verlieren.«Vom Ende der Einsamkeit
»In Wahrheit sind all diese Nihilisten und Zyniker Schisser. Sie tun so, als wäre alles bedeutungslos, denn dann gibt es am Ende auch nichts zu verlieren. Ihre Haltung scheint unangreifbar und überlegen, aber sie ist im Innern auch nichts wert.«Vom Ende der Einsamkeit
»Sieh dich an, dachte ich, was sehnst du dich in Gesellschaft so oft danach, allein zu sein, wenn du das Alleinsein kaum noch aushältst?« Vom Ende der Einsamkeit
»Plötzlich hörte ich aus allem, was sie gesagt hatte, den Refrain ihrer Jugend heraus, ein leises: Ich bin nicht gut genug.«Vom Ende der Einsamkeit
»Längst konnte ich an der Haltung ihrer Schultern erkennen, ob sie angespannt war, die Art, wie sie die Tür angelehnt hatte, verriet hingegen, dass sie Gesellschaft wünschte. Da war eine Vertrautheit zwischen uns, die unendlich schien; wie zwei Spiegel, die einander spiegelten.«Vom Ende der Einsamkeit
»Stark im Ei.«Vom Ende der Einsamkeit
„Später schmückten wir gemeinsam mit unserer Tante das Wohnzimmer, im Radio liefen Chansons, und für einen Moment war es wie früher, nur dass zwei Menschen fehlten. Es war wie früher, nur dass nichts mehr wie früher war.“Vom Ende der Einsamkeit
»Die Stimmung war ausgelassen, die Sommerferien warteten, und viel weiter dachte sowieso keiner von ihnen. Wie jung und enthusiastisch sie noch sind, dachte Beck. Fast alle hatten in ihrem Leben noch keine schwierigen Entscheidungen treffen müssen. Vielleicht war das die grausamste Wahrheit. Das Älterwerden würde sie dazu zwingen, Fehler zu machen und abzustumpfen, es würde ihre Träume nach und nach zurechtstutzen, bis sie in jede noch so gewöhnliche Existenz hineinpassten.«Becks letzter Sommer
»Es lag wohl einfach an der unschuldigen Art, mit der Rauli seine Geschichten erfand. Er erzählte sie so, dass man sie glauben wollte. Es war wie Magie, wie kunstvolle Verführung. Raulis Lügen hatten die längsten Beine der Welt.«Becks letzter Sommer
»Beck ging öfter mit Referendaren weg, um sich jung vorzukommen. Er hatte ohnehin das Gefühl, noch immer in den Zwanzigern zu stecken – der älteste Twen der Welt. Er war nicht siebenunddreißig, sondern siebzehnundzwanzig.«Becks letzter Sommer
»Erst beim Lehrerfußball taute er wieder auf. Wie immer spielte Alt gegen Jung. Beck gehörte mit seinen siebenunddreißig gerade noch zu den jungen Lehrern, doch er fürchtete sich schon jetzt vor dem Tag, an dem er die Seiten würde wechseln müssen. Die Teams würden nicht mehr aufgehen, und irgendwann würde ein älterer Kollege plötzlich sagen: »Der Robert kann doch bei uns mitspielen.« Und ab diesem Moment wäre er dann alt.«Becks letzter Sommer
»Sein gutes Aussehen öffnete ihm Türen, die sein Charakter wieder schloss.«Becks letzter Sommer
»Dann wandte er sich zu Rauli, der wie unbeteiligt herumstand. »Ich hatte dir doch gesagt, dass du im Wagen bleiben sollst.« »Na ja, hab ich auch gemacht, Herr Beck. Aber dann ich hab gesehen, dass man Sie und diese Frau angreift. Was soll ich machen?« »Vielleicht erst drohen und dann schießen, nicht umgekehrt.«Becks letzter Sommer
»I know you‘re a cheater, But you’re not a liar at all, I can see the bitterness In your smile.«Becks letzter Sommer
»Auf einmal hielt er es nicht mehr aus. Er stand ruckartig auf, wollte irgendwas tun, irgendwas verändern. Seine Fäuste waren geballt. Da war so viel Wille. Eine Weile stand er einfach nur so da und wollte. Dann setzte er sich wieder hin und sah fern.«Becks letzter Sommer
»Wer ist der glücklichere Künstler? Der, der es nie probiert hat? Oder der, der es versucht hat und gescheitert ist?«Becks letzter Sommer
»Vergiss es einfach«, sagte er noch mal. Kurze Zeit später fuhren ein liebeskranker Lehrer, ein manisch-depressiver drogensüchtiger Afrodeutscher und ein litauisches Wunderkind mit einem gelben vw die Autobahn entlang.Becks letzter Sommer
»Und was die anderen Menschen angeht: Die sehen wahrscheinlich immer glücklicher aus, aber Sie sind ja auch nie dabei, wenn die ihre Wohnung aufschließen und sich mit einem Seufzer allein aufs Sofa fallen lassen. Man kann dieses Loch in sich nun mal nicht füllen. Man muss einfach lernen, damit zu leben.«Becks letzter Sommer
»Beck starrte auf die Straße. Fuhr er wirklich diesen knallgelben hässlichen 80er-vw Passat, mit dem Ziel, Charlies kranke Mutter in der Türkei zu retten? Wer waren er und Charlie überhaupt? Zwei Ansammlungen von Molekülen, die in Begleitung einer jungen Ansammlung von Supermolekülen, Rauli, mit einer anders aufgebauten Ansammlung von Molekülen, dem Wagen, auf einer passiven Ansammlung von Molekülen, der Straße, zu einer Ansammlung von defekten Molekülen, der kranken Mutter, fuhren.«Becks letzter Sommer
»Wer gedankenbegabt ist, ist auch gedankengefährdet.«Becks letzter Sommer
»Sie sind hier, weil Sie keine Entscheidungen treffen. Und das ist schlecht. Denn wenn Sie es nicht tun, dann tut’s das Leben für Sie. Und das Leben trifft oft die schlechteren Entscheidungen, weil es Schwäche und Zögern bestraft. Die Welt ist für die Mutigen gemacht, der Rest schwimmt nur mit, die meisten gehen dabei unter. Die Frage ist also: Sind Sie wenigstens ein guter Schwimmer? Denn das müssen Sie sein, wenn Sie keine Entscheidungen treffen wollen.«Becks letzter Sommer
»Der Punkt war nur, dass jeder hier draußen irgendwann dieses bestimmte Gefühl bekam. Manche mit zwölf, andere mit sechzehn, einige hatten es auch schon von Geburt an. Dieses Gefühl, dass man niemals von hier wegkommen würde.«Fast genial
»Francis und seine Mom waren dagegen in Claymont gelandet. In einer laut Prospekt »unterschätzten und aufstrebenden Stadt im Herzen New Jerseys«, oder anders gesagt: am Arsch der Welt.«Fast genial
»Objektiv gesehen ist der Tod das Beste, was den Menschen passieren konnte. Er zwingt sie, sich dem Leben zu stellen, jede Sekunde davon zu genießen und sich zu verwirklichen. Er ist das einzig richtige Ende, notwendig und ein starker Antrieb.« Er machte eine Pause. »Subjektiv gesehen ist der Tod natürlich scheiße.«Fast genial
»Anders als seine Eltern aß Grover nichts, er trank nur Saft. Er schien das Essverhalten einer Boa constrictor zu haben. Er fastete zwei, drei Tage, dann fraß er auf einen Schlag wahnsinnig viel, gleich mehrere Pizzen oder Steaks, und die verdaute er dann wieder tagelang.«Fast genial
»Er sah wieder weg und dachte daran, wie sie gesagt hatte, er solle sich keine Hoffnungen machen und sich nicht in sie verlieben. Und wie sollte das gehen?«Fast genial
»Sie tanzte schlangenhaft, grazil, mysteriös, ihre schwarzen Haare flogen hin und her. Francis und Grover schauten ihr wie hypnotisiert zu. Wenn Anne-May ihnen jetzt befohlen hätte, eine Bank auszurauben, ihr das Geld zu geben und sich danach selbst zu erhängen, sie hätten es getan.«Fast genial
»Was würde aus diesen unbedeutenden, aber für ihn so wichtigen Momenten werden? Niemand kannte seine Gedanken und Erinnerungen. Wenn er starb, würden sie vergessen werden, und ein paar Erdumdrehungen später würde es sein, als hätte es sie nie gegeben. Alles würde verlorengehen, auf dem Flug durchs All.«Fast genial
»Das Wichtigste ist, dass du deine ganzen beschissenen Träume und Hoffnungen packst und sie nie mehr loslässt«, hatte er gesagt. »Du kannst schreien, du kannst verzweifeln, du kannst winseln. Doch selbst wenn du schon kaum mehr an dich glaubst, du darfst sie nicht loslassen. Denn wenn du’s tust, dann ist’s aus, Kleiner. Ab dem Zeitpunkt ist dein Leben vorbei. Dann kannst du zwar noch jahrelang durch die Welt wandeln, aber innerlich bist du längst tot… so wie die meisten hier.«Fast genial
»Ihm fiel auf, dass man mal wieder die Sterne sehen konnte. Aber auch das waren nur Lügen. Viele dieser Sterne am Himmel gab es nicht mehr, sie waren schon vor Millionen von Jahren verglüht. Hier unten waren sie ewig hintendran, und vermutlich gab es auch die Erde nicht mehr, und sie wussten es nur noch nicht.«Fast genial
»Wichtig war nur, dass ich nicht mehr stillstand, dass ich mich den Dingen wieder stellte, egal was aus mir werden würde. Denn alles andere wäre falsch, denke ich, unecht, irgendwie so, wie wenn man verrauchte Luft einatmet. Man kann damit leben, aber es ist nicht das Wahre, man atmet nicht so tief ein, wie man könnte.«Spinner
»Berlin ist eine fiese Sau.«Spinner
»Die Nacht ist keine Zeit. Die Nacht ist ein Ort.«Spinner
»Alle hatten Angst vor Lücken in ihrem Lebenslauf. Aber niemand schien Angst davor zu haben, seine Träume zu verraten.«Spinner
»Alles ging so schnell vorbei, nie wusste man sein Glück zu schätzen, immer erst hinterher. Altbekanntes Zeug. Das Leben war nicht besonders einfallsreich. Es brachte immer den gleichen Trick, und trotzdem fiel jeder drauf rein.«Spinner
»Hätte ich beim Schreiben nur nicht so viel gesoffen! Andererseits war es ein großes Werk, da konnte es schon mal vorkommen, dass ein paar Szenen noch mal überarbeitet werden mussten. Und Hemingway hatte ja auch gesoffen.«Spinner
»Er hatte einfach diese abgefuckte Coolness, die man nicht spielen kann. Die nur erwirbt, wer schon unzählige Male bis zum Morgen in Clubs abgehangen und sich dabei immer neue Wunden zugefügt hat. Tanzend und koksend und hart gegen sich selbst. Gustav hatte die Narben der Nacht. «Spinner
»Mein Gott, dachte ich, als sie mich mit leuchtenden Augen ansah, wärst du doch nur halb so gut wie in deinen Lügengeschichten. Das war natürlich alles am Rande der Legalität, das wusste ich, aber auf der anderen Seite waren im Krieg und in der Liebe alle Mittel erlaubt, das hatte ich zumindest mal gelesen.«Spinner
»Ich war allein in der Wüste, über mir flogen die Geier, und alle Wetten standen gegen mich. Ich war der Totgesagte.«Spinner
»Die ersten Autos kamen angefahren und hupten, während ich noch mitten auf der Straße war. Nicht, dass ich es darauf anlegte, dass ich überfahren wurde, aber ich ließ es ein bisschen mehr als sonst darauf ankommen.«Spinner
»Er meinte irgendwann, die Musik wäre früher besser gewesen. Aber nichts war früher besser, dachte ich, gar nichts. Er war damals nur jünger.«Spinner
»Ich habe keine Angst vor der Zukunft, verstehen Sie? Ich hab nur ein kleines bisschen Angst vor der Gegenwart.«Spinner
»Ich wusste nur, dass ich das ganze letzte Jahr ziemlich nah am Abgrund gewesen war. Doch es gibt Fehler, die notwendig sind. Manchmal muss man ein kleines bisschen sterben, um wieder ein wenig mehr zu leben.«Spinner
»Ich hatte den Tod ohnehin noch nicht verdient, ich konnte ihn doch gar nicht bezahlen, denn er kostete das Leben, und davon hatte ich noch viel zu wenig.«Spinner
»Und ich wusste nun endgültig etwas, das ich gern schon viel früher gewusst hätte: Das Dunkle in einem verschwand nicht, wenn man es ignorierte. Und es verschwand auch nicht immer, wenn man es ins Licht zerrte und mit anderen darüber sprach. Aber zumindest war man dann nicht mehr damit allein.« Spinner
»Es ist der Fluch der Jugend, dass man glaubt, ständig zu leiden. Doch wenn diese Zeit vorbei ist, stellt man verwundert fest, dass man sie geliebt hat. Und dass sie nie mehr zurückkommt.«Spinner
»Liebe, das war in ihrer Vorstellung ein kahler Raum mit schlechter Beleuchtung, in dem ein paar Männer saßen, an die sie besser nicht mehr dachte.«Die Wahrheit über das Lügen
»Sie dachte an ihren verstorbenen Mann. Wenn ihre Erinnerung ein Kino war, dann waren die Jahre mit ihm ein Klassiker, der noch immer jeden Abend lief. Vielleicht war er nicht mehr ganz so spannend, weil sie jeden Satz aus der Handlung mitsprechen konnte, und vielleicht war auch das Bild inzwischen etwas unscharf geworden und die Tonspur verwaschen, aber das machte nichts. Der Film endete, kurz bevor seine Krankheit begann.«Die Wahrheit über das Lügen
»Nach einem Moment des Schocks entschieden die umstehenden Werke, Hemingway gewaltsam zur Vernunft zu bringen. Mit einem gezielten Öffnen des Deckels beförderten sie ihn auf den kalten Marmorboden der Halle, wo er fluchend und mit einem dumpfen Knall aufprallte, der bis in die verlassenen Gänge der Bibliothek hinein zu hören war. 'Nicht die erste Schlägerei, die er verloren hat', sagte jemand.« Die Wahrheit über das Lügen
»In der Zukunft war ich vielleicht nur ein mittelmäßiger Abschreiber, aber hier in der Vergangenheit konnte ich Pionier sein und der Größte werden. Ich musste nur schweigen können. Und bereit sein, meine Helden zu betrügen, einen nach dem andern.«Die Wahrheit über das Lügen
»Auf einmal hielt er es nicht mehr aus. Er stand ruckartig auf, wollte irgendwas tun, irgendwas verändern. Seine Fäuste waren geballt. Da war so viel Wille. Eine Weile stand er einfach nur so da und wollte. Dann setzte er sich wieder hin und sah fern.« Becks letzter Sommer
»Schreiben ist mein Trinken.« Er lächelte. »Damit kann man sich immerhin nicht zugrunde richten.« »Das ist eine kühne Behauptung.« Die Wahrheit über das Lügen
»In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.« Hard Land
»Ich stellte mir vor, dass das eigene Ich aus vielen Puppen bestand, aus mutigen und ängstlichen und stillen und lauten, und überall hingen Fäden. Doch nie konnte man sehen, wer sie in der Hand hielt. Wer der innere Puppenspieler war.«Hard Land
»Wie immer, wenn sie nicht da war, hatte sich die Atmosphäre im Haus verändert. Ich spürte sofort: Er war noch da. Es gab zwei Sorten von Stille; die neutrale Sorte, und dann noch die Stille meines Vaters. Ein brütendes Schweigen, das ich selbst von hier oben hören konnte.«Hard Land
»Seit Stevies Umzug im Herbst saß ich in der Cafeteria allein am Tisch. Selten hockte sich ein anderer Außenseiter dazu, aber nie für lange. Und manchmal kam mir der Verdacht, mein ganzes Leben war wie dieser Tisch.«Hard Land
»Natürlich hatte ich sie schon öfter gesehen, sogar hier auf dem Friedhof, doch erst seit kurzem nahm ich sie richtig wahr. Wie ein Wort, das man neu gelernt hatte und das prompt überall auftauchte.«Hard Land
»Im Kino war es kühl. Der rote Teppich im Foyer hatte Löcher, an der Decke hing ein uralter Kronleuchter, an den Wänden Plakate von Filmklassikern und Autogrammkarten berühmter Schauspieler. Es roch nach Öl und Zucker und irgendwie nach zu Staub zerfallener Nostalgie.«Hard Land
»Überhaupt hatte ich das Gefühl, ein Paar neue Augen verpasst bekommen zu haben. Weil, ich musste die Jahre davor ja blind gewesen sein. Natürlich hatte ich gewusst, dass Mütter sterben und Freundschaften zerbrechen, aber ich hatte diese Dinge nie richtig gesehen. Nun sah ich die Selbstzweifel meines Dads, wenn er Stellenanzeigen durchging. Und ich sah die Angst meiner Mom, wenn sie mich mit einem Lächeln trösten wollte. Und keine Ahnung, ob das wirklich besser war.«Hard Land
»Gebannt schaute ich zu ihr. Ich finde es übrigens immer bescheuert, wenn Leute in Büchern oder Filmen sagen, wie für sie in solchen Momenten die „Zeit stillsteht“. Das Problem ist ja, dass sie das gerade nicht tut – und dass es deshalb umso peinlicher ist, wenn es einem ewig lang die Sprache verschlägt.«Hard Land
»Mit Mädchen war bei mir noch nicht viel gelaufen. Und mit nicht viel meine ich: gar nichts. In der Elementary School hatte ich mal eine Freundin gehabt. Allerdings nur für zwei Tage, ich glaube, wir haben nicht mal Händchen gehalten. Wenn die First Base Küssen war und der Home Run Sex, dann saß ich noch in der Umkleidekabine und band meine Schuhe.«Hard Land
»Doch so komisch es klingt: Irgendwann hatten wir uns an die ungewisse Situation gewöhnt. Und zumindest nach außen schien alles normal. Innerlich aber warteten wir alle nur auf neue schlechte Nachrichten. Denn der Tod saß die ganze Zeit bei uns am Küchentisch, trank seinen Kaffee, blickte stumm auf die Uhr.«Hard Land
»Nachdem die Fabrik geschlossen worden war, hatte mein Vater einige Jobs gehabt, zuletzt als Fliesenleger. Doch seit Monaten herrschte Flaute. Früher hatte er mögliche Stellen in den Zeitungen noch mit einem Kreis umkringelt, als gehörten sie quasi schon ihm. Inzwischen unterstrich er sie nur noch vorsichtig.«Hard Land
»Mein Vater war mir immer wie eine heruntergelassene Jalousie vorgekommen. Doch an jenem Mittag konnte ich zumindest durch die Ritzen spähen.«Hard Land
»Als ich mich später schlaftrunken auf der Couch aufrappelte, war nur noch Kirstie da. Sie saß neben mir und schrieb in ein Notizbuch. Ich starrte auf den Einband: Kirsten. Die zwei Silben tanzten durch meinen Kopf, dabei hatte ich den Namen früher gar nicht gemocht. Aber früher hatte ich auch Mädchen und Pizza nicht gemocht.«Hard Land
»In der Stadt torkelten nur noch wenige Festivalteilnehmer herum. Es war still, die Laternen warfen scharfe Schatten auf das Pflaster. Ich war benommen und dachte an früher, als die Tage entweder gut oder schlecht gewesen waren. Jetzt war alles zu groß, um es sofort zu verstehen.«Hard Land
»Es sollte echt ein Wort für dieses Gefühl geben“, sagte sie. „So was wie Euphancholie. Einerseits zerreißt’s dich vor Glück, gleichzeitig bist du schwermütig, weil du weißt, dass du was verlierst oder dieser Augenblick mal vorbei sein wird ... Dass alles mal vorbei sein wird.«Hard Land
»Sie konnte mir so ähnlich sein, und sie war das Gegenteil von mir, und wenn meine Stimmung eine leere Fabrikhalle war, dann war sie ein Haufen Kerzen.«Hard Land
»Sie nickte mich zu sich. Unter ihren Blicken versuchte ich, möglichst männlich zu gehen, was dazu führte, dass meine Schritte immer unrunder wurden. Als wäre Gehen diese tolle neue Sache, von der ich erst vor kurzem gehört hatte.«Hard Land
»Ich sah zu, wie sie auf ihren Rollschuhen die nächtliche Straße hinabfuhr, und als sie schon lange verschwunden war, saß ich noch immer auf der Bank und flüsterte zu mir selbst: „Kirstie.“ Es war nur ein Wort, aber ich hatte noch nie so viel gesagt.«Hard Land
»Mein Vater hat einfach dieses Bild von mir. Dass ich studieren soll, dass ich dieses und jenes im Leben machen soll. Dieses Bild ist falsch, wirklich total falsch.“ Er feuerte noch mal einen Stein ins Wasser und sah mich an. „Aber es ist stärker als das Bild, das ich selbst von mir hab.«Hard Land
»Kind sein ist wie einen Ball hochwerfen, Erwachsenwerden ist, wenn er wieder herunterfällt.«Hard Land
»Eine Frage: wenn dein ganzes bisheriges Leben ein Auto wäre, was für eins wäre es?“ Ich dachte nach. „Keine Ahnung … ein Toyota?“ „Okay. Und heute ist es ein aufgemotzter Ford Mustang mit fünfhundert PS, den du gerade von einem Parkplatz geklaut hast ... Also, worauf wartest du?«Hard Land
»Sechzehn, dachte ich beim Laufen. Wie seltsam! Als Kind waren mir die Sechzehnjährigen wie Erwachsene vorgekommen, fast wie richtige Männer. Und nun war ich selbst so alt und fühlte mich wie ein Schwindler.«Hard Land
»Und als ich ihr Lachen hörte, da vergaß ich die Zeit und ließ mich mitreißen, und ich fühlte mich so, wie ich mich schon mein ganzes Leben lang fühlen wollte: übermütig und wach und mittendrin und unsterblich.«Hard Land
»Der Tod ist nicht, was du gedacht hast. Er ist nicht, was du nicht gedacht hast.«Hard Land
»Doch sie antwortete nicht. Sie war tot, und jeder Gedanke an sie war wie in ein leergeräumtes Zimmer zu kommen, bei dem man nicht mehr wusste, wo man sich hinsetzen sollte.«Hard Land
»Es war nie wieder so toll, nicht mal, als es danach richtig toll war. Ich meine, es ist in den letzten Jahren fast alles wahrgeworden, was ich mir damals erträumt habe. Aber es war trotzdem nie so schön, wie davon zu träumen.«Hard Land
»Freundschaften in der Schule sind wie Freundschaften im Knast: Man weiß erst draußen im richtigen Leben, was sie wert sind.«Hard Land
»Ich dachte nur noch von Tag zu Tag, und allmählich begriff ich: Trauer ist kein Sprint, Trauer ist ein Marathon. Und auf dieser Strecke gab es Stellen, an denen es besser lief, und andere, an denen ich kaum Luft bekam.«Hard Land
»Wieso macht man das eigentlich?“, fragte ich. „Wieso fühlt man sich nach einem Tod so oft schuldig, selbst wenn man weiß, dass es falsch ist?“ Er schien mit den Gedanken weit weg. Und für einen Moment wirkte er wie der älteste Mensch der Welt. „Wir suchen unsere Fehler und unsere Schuld, weil es leichter ist, als zu trauern ... Es lenkt uns davon ab.«Hard Land
»Der Tod ist ein Sammler“, sagte sie leise, sonst sagte sie nichts.«Hard Land
»Du wirst zurückkehren zu diesen Jahren, doch betreten wirst du sie nie mehr ... Jugend ist der Ort, den du verlassen hast.«Hard Land
»Von da an schrieben wir uns jede Woche. Es war komisch, aber Schwarz auf Weiß fühlte sich alles klarer und erwachsener an. Als könnte ich manche Überlegungen schon ein, zwei Jahre früher pflücken und sehen, wie ich mal sein würde.«Hard Land
»Alles klang gut und wunderbar weit weg, und es war eine dieser Unterhaltungen, bei der alle Gedanken zu funkeln schienen und bei der wir das Gefühl hatten, mit jeder Bemerkung zu wachsen.«Hard Land
»Sie lachten immer wieder, doch ich spürte ihre Wehmut vor dem Aufbruch: jeder Abschied eine Narbe. Jeder große Moment nur noch ein Bild im Rückspiegel, das immer kleiner wurde.«Hard Land
»Es ist leichter, sein Leben zu ändern als sich selbst.«Homepage
»Der Mut kommt unterwegs.«Die Geschichten in uns
»Mir ist früher das Gleiche passiert wie Ihnen«, sagte Zimmerman. »Es ist leicht, sich unterwegs zu verirren, nicht mehr den Weg zu finden. Aber am Ende entkommen wir ohnehin weder unseren Dämonen noch uns selbst ... Während wir davonlaufen, laufen wir nach Hause.«Becks letzter Sommer
»Alleinsamkeit.«Spinner
»Es ist die Stimmung dieser Abende, die später wie ein Tintenfass neben mir steht, wenn ich Geschichten erzähle.«Die Geschichten in uns
»Schmerz ist eine kräftige Tinte, doch oft muss er erst erkalten.«Die Geschichten in uns
»Der Grund, wieso selbst die Besten bei ihrem zehnten Roman noch Anfängerfehler machen, ist für mich, dass das Geschichtenerzählen nur zur Hälfte ein Handwerk ist, das man zu beherrschen lernt. Genauso wichtig ist die Fantasie, und das dafür zuständige «Es» bleibt auch nach lebenslanger Übung ein unberechenbares Kind.«Die Geschichten in uns
»Wir alle haben einzigartige Erfahrungen und sind aus unterschiedlichsten Gründen einsam, wütend und verletzt, und doch kommen wir uns in der Einsamkeit, in der Wut, im Schmerz, aber auch in der Liebe besonders nahe. Nur so ist es möglich, Geschichten zu erzählen, die uns nicht passiert sind. Und uns umgekehrt beim Lesen von Texten fremder Menschen verstanden und weniger allein zu fühlen – oder uns in diesem verzerrten Spiegel sogar selbst zu erkennen.«Die Geschichten in uns
»Und dann ließ ich los. Schaffte es wochenlang kaum aus dem Bett, aß jeden Tag Nudeln mit Parmesan, schrieb keine Zeile. Einzelhaft in einer Zelle, deren Tür offenstand.« Die Geschichten in uns
»Mit diesem Gefühl vollendete ich das erste lange Kapitel meines neuen Romans, der später Spinner wurde, und von den unzähligen schwachen Texten, die ich in meinem Leben geschrieben habe, ist das mit Abstand der schwächste. Dieses erste Rohkapitel ist so schlecht, dass man dem Verfasser im Grunde nicht nur dringend hätte abraten müssen, es weiter als Schriftsteller zu versuchen. Man hätte auch in seine Wohnung eindringen, seinen Computer mit der Axt zerschlagen und alle jemals ausgedruckten Seiten aus dem Fenster werfen müssen.«Die Geschichten in uns
»Wie beim Verliebtsein liegen die besten und schlimmsten Momente eng beisammen, weshalb Autor:innen oft mixed signals senden: mal scheint Schreiben das Tollste auf der Welt zu sein, mal das Schwierigste und zum Verzweifeln. Beides ist wahr.«Die Geschichten in uns
»Es gibt kein Ende der Einsamkeit, sie ist in den Stoff unserer Seele gewebt und gehört zu uns. Man kann nur den Umgang mit ihr ändern. Auch das Schreiben hat kein Happy End, es kann das Loch im Innern nicht auffüllen. Ein Schritt in der fiktiven Welt ersetzt nie den Schritt in der Wirklichkeit. Man führt seine Figuren einem logischen Ende und einer reifen Erkenntnis zu, lässt sie Bindungsängste, Verletzungen und andere Hürden überwinden, während man als Mensch weiter durch sein Leben stolpert und den Weg sucht.«Die Geschichten in uns
»Ich glaube an die «Unschärferelation» in der Literatur: dass Texte sich allein dadurch verändern, dass andere Menschen darauf geblickt haben, obwohl die Worte selbst gleichgeblieben sind. Im besten Fall fühlt man sich in der Geschichte von anderen verstanden, so wie diese sich umgekehrt von einem gesehen fühlen. Wir reden von uns und meinen die anderen, wir sehen die anderen und erkennen uns selbst.«Die Geschichten in uns
»Als junger Autor hatte ich davon geträumt, dass mein Leben mit dem Veröffentlichen «richtig» losgehen würde. Dass ich dadurch ein anderer sein würde und insgeheim auch, dass Erfolg glücklich macht. Doch das sind zwei verschiedene Dinge. An seinem Erfolg hat man im Zweifel hart gearbeitet, aber nicht automatisch auch an seinem Glück.« Die Geschichten in uns
»Die Frage ist für mich nicht, wieso ich mit dem Schreiben anfing, sondern wieso es das einzige von unzähligen kindlichen Hobbys war, zu dem ich als Erwachsener zurückkehrte.« Die Geschichten in uns
»Die Seile und Auffangnetze waren gerissen, dies war der Boden, doch ohne Eltern aufzuwachsen brachte uns einander nahe. Wir prügelten und versöhnten uns wie Geschwister und schipperten im selben wackligen Boot durch die Kindheit.«Die Geschichten in uns
»Oft liegt ein Trost darin, unsere Erfahrungen in ein fremdes Gewand zu kleiden und so zu kontrollieren: In der fiktiven Geschichte des nach langer Krankheit verstorbenen Bruders verbirgt sich in Wahrheit die echte Erinnerung an die letzten Jahre des an Demenz leidenden Vaters. Der Roman über eine gescheiterte Ehe entsteht aus einer nie erfüllten eigenen Liebe. Und eine Autorin flieht aus einem Kriegsgebiet und berichtet im Roman nicht davon, sondern von einem geflüchteten Jungen, dem etwas anderes widerfuhr. Das Erfundene als Schutzraum. Die Frage ist, wo man die Wahrheit verortet: in der Handlung oder in den Gefühlen dahinter?«Die Geschichten in uns
»Wenn wir wild geträumt haben: Wer war diese fremde Person, die in unserem Namen die seltsamsten Dinge gesagt, gefühlt und getan hat? Und: Ist sie verwandt mit der Person, in die wir uns beim Schreiben verwandeln? Denn beim Erzählen sind wir wie beim Träumen nur noch bedingt wir selbst; sind zärtlicher und klüger, sind erratischer und brutaler. Wir können lieben, wie wir nie zuvor geliebt haben, aber manchmal auch eine Figur töten. Wir spielen nicht mehr nach unseren eigenen Regeln, sondern nach den Regeln einer anderen Welt.«Die Geschichten in uns
»Wir sind Menschen, wir machen unser Leben lang Fehler. Wir haben blinde Flecken, sind widersprüchlich und schwach, enttäuschen uns und andere und tun oder sagen Dinge, die wir später bereuen. Doch zugleich ist eine der schönsten Eigenschaften, die wir haben, aus Fehlern lernen und uns ändern zu können. Und wenn wir schreiben, können wir sogar zu manchen Momenten zurückkehren und es besser machen.«Die Geschichten in uns
»Beim Schreiben kriegt man die Frucht nur mit der harten Schale.«Die Geschichten in uns
»Ideen sind ungebunden und frei, eine geschriebene Geschichte werfen wir in Ketten aus Tausenden von Sätzen.«Die Geschichten in uns
»Wir müssen unsere Figuren nicht mögen, aber verstehen. Am besten sollten wir ihre Gefühle nicht nur behaupten, sondern sie beim Schreiben selbst durchleben. Auf diese Weise kann eine Geschichte auch dann wahrhaftig werden, wenn sie fiktiv ist: Alles erfunden, aber alles empfunden.«Die Geschichten in uns
»Ein fiktiver Text beginnt als ein gelenkter Traum, beim Überarbeiten wacht man auf und deutet ihn.«Die Geschichten in uns
»Man wird mit jedem Buch aufs Neue erwachsen.«Die Geschichten in uns
»Wen kümmert am Ende irgendein mieser Erstentwurf? Hauptsache, er hat uns Erkenntnisse für die späteren, besseren Versionen geliefert. Man kann beim Schreiben alles überarbeiten – außer weiße Seiten.«Die Geschichten in uns
»Sage mir, welchen tieferen Konflikt Du in Deinem Leben hast und wie Du mit ihm umgehst, und ich beginne zu ahnen, wer Du bist ...«Die Geschichten in uns
»Alle Seiten sind weiß, aber sie unterscheiden sich voneinander. Manche sind zäher als der Rest. Und andere tiefer, dann reichen sie hinab in unsere innersten Gefühle und Gedanken.«Die Geschichten in uns
»Unsere Widersprüche erzeugen Spannung, denn sie machen uns unberechenbar; für andere, aber auch für uns selbst. «Der Mensch kann zwar tun, was er will», lesen wir bei Arthur Schopenhauer. «Aber er kann nicht wollen, was er will.» Darin liegt die Tragik. Darin liegen die Geschichten.«Die Geschichten in uns
»Treffen sich zwei Autor:innen. Sagt die eine: «Schreiben hat für mich etwas von einem bewölkten Himmel bei Nacht: Man sieht maximal eine Handvoll Sterne, ansonsten ist alles schwarz. Die Lichtpunkte, das sind die wenigen wirklich inspirierten, guten Momente. Das Dunkle, das ist der ganze Rest: die Zweifel, Rückschläge und unzähligen Jahre, in denen man einfach nur hart am Text arbeitet.» Sagt der andere: «Aber wieso machen wir es dann?» Antwortet die eine: «Keine Ahnung ... Ich glaube, ich sehe einfach gern in den Himmel.'«Die Geschichten in uns
»Die zwei großen Gemeinsamkeiten aller Menschen, die Kunst gemacht haben? Sie fingen irgendwann an. Und: Sie gaben bei den ersten Problemen nicht auf. So simpel. Scheitern beim Schreiben bedeutet nicht, mit einer Buchfassung zu scheitern; scheitern beim Schreiben bedeutet, dass man entweder gar nicht erst anfängt oder irgendwann aufgibt.«Die Geschichten in uns