Benedict Wells wurde am 29. Februar 1984 in München geboren. Da sich seine Eltern wegen gesundheitlicher und finanzieller Probleme nicht kümmern konnten, kam er im Alter von sechs Jahren auf das erste von drei bayerischen Internaten und staatlichen Heimen, in denen er seine gesamte Schulzeit verbrachte. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs.
Wells‘ Romane wurden jahrelang von Agenturen, Verlagen und Stipendien abgelehnt, bis ihn Diogenes unter Vertrag nahm. Sein Debüt Becks letzter Sommer erschien 2008, es wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet und mit Christian Ulmen in der Hauptrolle fürs Kino verfilmt. Es folgten sein ursprünglich erster Roman Spinner, den er mit neunzehn geschrieben hatte, und Fast genial.
Im Jahr 2016 erschien sein vierter Roman Vom Ende der Einsamkeit, ein Familiendrama, das über achtzig Wochen auf der Bestsellerliste stand und zum Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen gewählt wurde. Wells schrieb sieben Jahre an der Geschichte, die u.a. mit dem European Union Prize for Literature prämiert und in bisher 38 Sprachen übersetzt wurde.
Nach einem Band mit Kurzgeschichten folgte 2021 der fünfte Roman Hard Land, der auf Platz 1 in die Bestellerliste einstieg und den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. Um in Pandemiezeiten ein Statement für den stationären Buchhandel und gegen Amazon zu setzen, erschien das e-Book erst einige Monate nach der Veröffentlichung.
Nach Jahren in Barcelona lebt Wells inzwischen in Zürich. Momentan macht er wegen seines Studiums eine Pause vom Romanschreiben, doch 2024 erschien mit Die Geschichten in uns ein Sachbuch über das Schreiben und sein Aufwachsen.
Benedict Wells spielte Fußball in der Autoren-Nationalmannschaft und ist Halbschweizer; neben der deutschen besitzt er als Sohn einer Luzernerin auch die schweizer Staatsbürgerschaft. Er ist Pate für das Gymnasium Hohenschwangau im landesweiten Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.
Publikationen:
- Becks letzter Sommer
Erschienen August 2008 im Diogenes Verlag. - Spinner
Erschienen Juli 2009 im Diogenes Verlag. - Fast genial
Erschienen Juli 2011 im Diogenes Verlag. - Vom Ende der Einsamkeit
Erschienen Februar 2016 im Diogenes Verlag. - Die Wahrheit über das Lügen
Erschienen August 2018 im Diogenes Verlag. - Hard Land
Erschienen Februar 2021 im Diogenes Verlag. - Die Geschichten in uns
Erschienen Juli 2014 im Diogenes Verlag.
Verfilmungen:
- Becks letzter Sommer
Kinostart Juni 2015
Regie: Frieder Wittich. Hauptrollen: Christian Ulmen, Nahuel Perez Biycayart, Friederike Becht, Eugene Boateng.
Weitere Informationen:
- Veranstaltungen
- Notizen & News
- In eigener Sache
- Ausgewählte Texte
- Eingestellte Facebookseite
Kein Twitter (X), Instagram, TikTok, Podcast und generell Social Media
Interviews:
Too much of an honor-Zitate:
»Benedict Wells hat einen wunderbar eigenen Ton gefunden, weder zu hart noch zu gefühlig, um unsere Zerbrechlichkeit, unser Scheitern, unsere Vergänglichkeit zu beschreiben.«
Nicolas Weill / Le Monde
»Unser Schicksal ist das, was aus uns geworden ist. Und was unter der Feder von Benedict Wells aus Jules und Alva wurde, ist große Erzählkunst. Das Ende des Romans ist vollkommen, berührend – und unvergesslich.«
John Irving über Vom Ende der Einsamkeit
»The German Wunderkind.«
Paula Cocozza / The Guardian
»Wells schreibt, als hätte er dem Teufel seine Seele verkauft, er ist witzig, unterhaltsam, tief und erschütternd traurig, aber auch optimistisch.«
Pascal Cames / Badische Zeitung
»An exquisitely wrought and utterly absorbing meditation upon life, loss and love.«
Ian McEwan über Vom Ende der Einsamkeit