Euphancholie – The Playlist

Passend zum Sommeranfang diese Woche kommt hier die schönste (und schrecklichste) Playlist, die ich je gemacht habe. Bei Interviews habe ich manchmal erzählt, dass ich beim Schreiben an Hard Land gern spazieren ging, Musik hörte und mir dabei Szenen und Stimmungen aus dem Buch ausdachte. Meistens Songs mit einem bestimmten Gefühl (viel aus den 80s, aber auch von heute), dazu immer wieder auch Stücke aus Soundtracks und Scores. Diese Playlist hatte vielleicht achthundert Titel, ich nannte sie von Anfang an „Euphancholie“. Wann das Wort genau zu mir kam, weiß ich gar nicht mehr, es geisterte sicher schon vor zehn Jahren durch meinen Kopf. Doch erst Kirstie gab ihm die Bedeutung, die es heute hat. Sie hat es definiert, und dadurch gehört es ihr:

 

Bei der Arbeit am Buch hatte ich insgeheim Schiss, dass jemand mir mit dem Begriff zuvorkommen würde, umso erleichterter war ich, dass ich beim Googeln letzten Herbst nichts dazu fand.

 

Leider kam ich damals aber nicht darauf, auch gleich den ersten Hashtag dazu zu setzen, das machte dann jemand dieses Frühjahr mit einem Post zum Buch. (Aber vielleicht trotzdem noch hier: #euphancholie, #euphancholia, #euphancholy.)

Die Playlist jedenfalls ist eine Auswahl meiner Ur-Playlist, die ich jahrelang hörte. Ein paar schöne Instrumentals und Soundtrackstücke habe ich dringelassen (etwa „This is Home“ aus dem wunderbaren Short Term 12!). Die Songs wiederum sind entweder euphorisch/enthusiastisch oder melancholisch/traurig. Manchmal sogar – die vielleicht schönsten Lieder – auch beides zugleich. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Hören:

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Auf Facebook schrieb mir wiederum eine Leserin des Buchs zu diesem Post und hängte das folgende Bild an:

 

Das ist einfach nur unglaublich. Ich kann mich nur sehr, sehr bedanken für diese Leidenschaft!

Apropos Buch: heute ist der Talk mit Florian Valerius auf dem Instagram-Kanal vom HUGENDUBEL, man kann ihn hier nachhören. Nächste Woche folgt dann das Gespräch mit Christiane Grefe bei der ZEIT. Auf beides freue ich mich schon sehr.

Ansonsten war gestern ja auch noch ein Fußballspiel, wobei die UEFA schon vor dem Start durch ein Eigentor verloren hat. Deutschland wiederum kam kurz vor Schluss noch zum Ausgleich durch Leon Goretzka. Doch noch wichtiger als sein Tor finde ich, wie er sich schon mit Mitte zwanzig seit Jahren offen gegen rechte Hetze einsetzt, gegen Antisemitismus und Rassismus, wie er während der Pandemie eine Stiftung für Bedürftige und soziale Einrichtungen gründete und es gestern schaffte, selbst im Moment seines Jubels noch ein weiteres Zeichen zu setzen. Kein Mensch ist perfekt, aber so eine Haltung finde ich zutiefst inspirierend, und dafür möchte ich Danke sagen. Ihm und allen, die es ähnlich machen, die sich zeigen, die Verantwortung übernehmen und im öffentlichen oder privaten Rahmen für eine bunte, vielfältige, tolerante Welt einstehen. 🏳️‍🌈

Peace and Love, everyone!